Parametertests bei Normalverteilung mit einer Stichprobe
- Voraussetzung:
- in diesem Abschnitt wird angenommen, alle
Stichprobenwerte Xi seien unabhängig normalverteilt mit
gleichem μ und σ2
- Test auf μ bei bekanntem σ2 (Gauß-z-Test):
- H0: μ ≤ μ0, H1: μ
> μ0
- wähle Teststatistik
- qualitativ
- T groß → viele Xi > μ0,
also bei großem Wert von T verwerfen
- gesucht: kritischer Wert c für T bei gegebenem α
- H0 gilt → T ~ N(0,1), daher
- H0 wird also verworfen ↔ T > z1-α
- analog für andere Seite mit gleichem T
- H0: μ ≥ μ0, H1:
μ < μ0
- H0 wird verworfen ↔ T < zα
- Zweiseitiger Test:
- H0: μ = μ0, H1: μ ≠
μ0
- Abweichungen in beide Richtungen berücksichtigen,
also verwende Teststatistik
- Mit
- erhält man
- H0 wird verworfen ↔ T > z1-α/2
- Rechnungen und Ergebnisse wie beim Konfidenzintervall
- das gilt oft bei parametrischen Tests
- Beispiel Schraubendurchmesser:
- Voraussetzungen
- Durchmesser der produzierten Schrauben sind
normalverteilt
- Standardabweichung beträgt σ = 0.05 mm
- Nullhypothese: Die produzierten Schrauben sind im
Schnitt 5 mm dick.
- Alternative: mittlerer Durchmesser der
produzierten Schrauben ≠ 5 mm
- Teststatistik T von oben, Signifikanzniveau α = 0.05
- kritischer Wert c = z1-α/2 = 1.9600
- Stichprobenwerte xi (in mm)
- 4.9231 4.9934 4.9988 4.9669 4.9002 4.9238 4.8851
4.9959 4.9588 4.9878
- Mittelwert 4.9534, Teststatistik T(x) = 2.9485 > c
- T(x) ist deutlich zu groß, sein p-Wert ergibt sich zu
- man würde die Nullhypothese also auch bei einem
Signifikanzniveau von 0.5 % noch verwerfen!
- Test auf μ bei unbekanntem σ (Student-t-Test):
- ganz analog zum Gauß-Test
- Nullhypothese H0a: μ ≤ μ0
- bzw. H0b: μ ≥ μ0 bzw. H0c:
μ = μ0
- schätze Standardabweichung wie üblich durch
- im einseitigen Fall wähle Teststatistik
- im zweiseitigen Fall wähle |T|
- H0 gilt → T ~ tn-1 (für a, b,
bei c ohne Betrag)
- kritische Werte für die drei Fälle
- ca = tn−1,1−α
- cb = tn−1,α
- cc = tn−1,1−α/2
- H0 wird verworfen falls T > ca
bzw. T < cb bzw. T > cc
- Beispiel Schraubendurchmesser:
- noch einmal untersuchen unter Annahme, dass σ
unbekannt
- kritischer Wert c = tn−1,1−α/2 = 2.2622
- größer als vorher, da weniger Information
- Mittelwert 4.9534, Standardabweichung S = 0.0424
- Teststatistik T(x) = 3.4801 > c → H0
wird verworfen
- T(x) ist größer als vorher, da S < σ
- Test auf σ bei unbekanntem μ (χ2-Streuungstest):
- Nullhypothese H0a: σ ≤ σ0
- bzw. H0b: σ ≥ σ0 bzw. H0c:
σ = σ0
- schätze σ durch S und wähle Teststatistik
- H0 gilt → T ~ χ2n-1
- kritische Werte für die drei Fälle
- ca = χ2n−1,1-α
- cb = χ2n−1,α
- cc1 = χ2n−1,α/2,
cc2 = χ2n−1,1-α/2
- bei zweiseitigem Test zwei Werte, da χ2-Verteilung
unsymmetrisch
- H0 wird verworfen falls
- T > ca
- T < cb
- T < cc1 oder T > cc2
- Test auf σ bei bekanntem μ = μ0 (χ2-Streuungstest):
- wird selten gebraucht
- wie bei unbekanntem μ außer
- ersetze in Formel für S berechneten Mittelwert durch μ0
- H0 gilt → T ~ χ2n
(ein Freiheitsgrad mehr)
- Streuung beim Schraubenbeispiel:
- Streuung der Schraubendurchmesser
- zunächst angenommen: σ0 = 0.05 mm
- aus Stichprobe bestimmter Schätzer S = 0.0423 mm
- Nullhypothese: Standardabweichung der
Schraubendurchmesser beträgt σ = 0.05 mm
- Überprüfen mit χ2-Streuungstest und obiger
Stichprobe
- kritische Werte: c1 = 2.7004, c2
= 19.0228
- Teststatistik ergibt T(x) = 6.4606 → H0
wird akzeptiert
- Aufgaben: