Thermodynamische Systeme und Prozesse
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System:
- Gegenstand oder Bereich, der zur Untersuchung als
abgegrenzt betrachtet wird.
- Das System umgibt eine gedachte oder reale Grenze,
die es vom Rest der Welt, der Umgebung, abtrennt.
- System und Umgebung wechselwirken über die
Systemgrenze hinweg, z.B. durch Wärmeübertragung, mechanische
Einflüsse oder durch Austausch von Materie.
- geschlossenes System:
kein Materie-Austausch mit der Umgebung, sonst offenes System.
- adiabates System: kein
Wärmeaustausch über die Systemgrenzen hinweg
- abgeschlossenes System:
gar keine Wechselwirkung mit Umgebung
- homogen: einheitlicher
Stoff oder Stoffgemisch. Gegenteil: heterogen (z.B. mehrere Phasen wie Wasserdampf und
Wasser). Bis auf weiteres immer homogene Systeme
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Beispiele:
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Inneres einer Thermosflasche
- geschlossen
- adiabat
- abgeschlossen
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geschlossenes Becherglas mit Rührer
- geschlossen
- Wärmeaustausch mit Umgebung
(Bunsenbrenner)
- Austausch mechanischer Energie (Rührer)
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Zylinderinneres eines Otto-Motors (Ventile vernachlässigt)
- geschlossen
- Wärmeaustausch durch Wände
- Austausch mechanischer Energie durch
Kolbenbewegung
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Strömung durch ein isoliertes Rohr
- offen, Untersuchungsvolumen abgegrenzt
gedacht
- kein Wärmeaustausch durch Rohrwand
- kein Austausch an Zufluss und Abfluss wegen
gleicher Temperatur
- also: adiabat
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Prozess:
- Änderung des Zustands eines Systems
- genauer auch mit Verfahren zur Änderung
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Beispiel:
- Systemgrenzen A und B sind
wärmedurchlässig
- Temperatur des Wasserbads werde erhöht
- System A: konstanter Druck, Volumen ändert
sich
- System B: konstantes Volumen, Druck ändert
sich
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im p-V-Diagramm:
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quasistatische Prozesse:
- Änderungen verlaufen langsam
- zu jedem Zeitpunkt kann das System als homogen und
im Gleichgewicht betrachtet werden
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Vernachlässigung von Ausgleichsprozessen wie
- Wärmeausbreitung von der Heizung oder dem
Rührer in die System A und B
- Druckausgleich im Innern der Systeme A und
B
- schnelle Vorgänge führen zu
Nichtgleichgewichtszuständen
nicht im p-V-Diagramm darstellbar!
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umkehrbare (reversible) Prozesse:
- System kann in den Ausgangszustand zurückgeführt
werden, ohne dass Änderungen an der Umgebung übrigbleiben
- theoretischer Grenzfall zur Vereinfachung der
Betrachtung
- Vernachlässigung von Reibungsvorgängen,
Ausgleichsvorgängen,
- führt immer über Gleichgewichtszustände
(quasistatisch)
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Beispiel: Ausdehnung eines Gases im Wärmebad
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Prozess A: Übergang von Zustand 1 in Zustand 2 durch plötzliches
Verringern der Auflagekraft
- Gas dehnt sich plötzlich und turbulent
aus
- lokale Druckschwankungen
- lokale Temperaturänderungen durch Reibung
- keine Gleichgewichtszustände
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Prozess B: Übergang von Zustand 1 in Zustand 2 durch viele
winzige Zwischenschritte
- allmähliche Ausdehnung des Volumens
- lokale Ausgleichprozesse schnell gegen
Systemänderung
- interne Reibung vernachlässigbar
- Zwischenschritte lauter
Gleichgewichtszustände